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Klima

Analyse: DAX-Konzerne reduzieren Treibhausgas-Ausstoß deutlich - Hintergründe im Überblick

Mo 19.05.2025 | 17:01 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
DAX-Konzerne dokumentieren ihre Bemühungen, um klimafreundlicher zu wirtschaften. ©Adobe Stock/KI-generiert

Die DAX-Unternehmen haben im Jahr 2024 ihre Treibhausgas-Emissionen erfolgreich reduziert. Dies geht aus einer aktuellen und umfassenden Auswertung ihrer Nachhaltigkeitsberichte hervor. Die Gesamtauswirkungen zeigen jedoch ein differenziertes Bild.

Eine aktuelle Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigt, dass die 40 größten deutschen Börsenunternehmen im Jahr 2024 erneut weniger Treibhausgase ausgestoßen haben als im Vorjahr. Die direkten Emissionen der DAX-Konzerne gingen von 184,1 Millionen auf 172,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück, was einer Reduktion von rund sechs Prozent entspricht.

Deutsche Top-Konzerne auf Kurs: CO2-Emissionen sinken weiter

Diese positive Entwicklung ist Ausdruck der Anstrengungen, die deutsche Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaneutralität unternehmen. In ihren Nachhaltigkeitsberichten dokumentieren die DAX-Konzerne detailliert ihre Fortschritte und Bemühungen, um langfristig klimafreundlicher zu wirtschaften.

Um den Rückgang greifbar zu machen: Laut Bundesumweltministerium beträgt der durchschnittliche jährliche CO2-Ausstoß pro Kopf in Deutschland etwa 10,4 Tonnen. Die Reduzierung um etwa 11,5 Millionen Tonnen entspricht somit ungefähr dem jährlichen CO2-Ausstoß von über 1,1 Millionen Durchschnittsbürgern.

Mehr als die Hälfte der DAX-Unternehmen reduziert Emissionen

Die untersuchten Emissionszahlen berücksichtigen nicht nur direkte Emissionen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb, wie jene aus firmeneigenen Kraftwerken, Maschinen oder Fahrzeugflotten, sondern auch indirekte Emissionen durch den Bezug externer Energiequellen wie Strom und Fernwärme, die aus fossilen Energieträgern stammen.

In den ersten beiden Teilen seiner Serie "Die großen Klimakiller unserer Erde" ist wetter.com- Meteorologe Martin Puchegger darauf eingegangen, wie natürliche Faktoren das Klima auf unserer Erde beeinflusst haben und noch beeinflussen. Er blickte auf die Kontinentalverschiebung und die Verschiebung der Jahreszeiten sowie auf den Einfluss von Sonnenaktivität, Vulkanismus und Asteroiden auf unsere Erde. Im dritten und finalen Teil rückt Puchegger den derzeit größten Klimakiller in den Fokus - den Menschen selbst. Durch unseren Konsum, den Verkehr und unsere Ernährung werden klimaschädliche Gase wie CO2, CH4, NOx oder FCKW freigesetzt. Und das mit dauerhaften Folgen.

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials blieb trotz eines leichten Rückgangs der größte CO2-Emittent unter den DAX-Unternehmen. Insgesamt haben jedoch 22 von 40 Konzernen ihre Emissionen reduziert. Bei 16 Unternehmen stiegen die Werte an, während für zwei Unternehmen keine ausreichenden Daten vorlagen.

Realitätsnähe durch neue Berichtsstandards

Der Anstieg bei einigen Konzernen könnte allerdings auf eine verbesserte und strengere Erfassung der eigenen Emissionen zurückzuführen sein. Simon Fahrenholz, Leiter der EY-Nachhaltigkeitsberatung, erklärt, dass die Unternehmen ihre Berichterstattung an neue Richtlinien angepasst haben und nun transparenter und detaillierter über ihre Emissionswerte berichten. Dadurch ergebe sich erstmals ein wirklich realitätsnahes Bild der Situation.

Fahrenholz bewertet die Situation differenziert: Einerseits machen die DAX-Unternehmen erkennbare Fortschritte bei der Emissionsreduzierung, andererseits verläuft die Entwicklung nicht linear. Die Top-Unternehmen tragen dabei eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion. Die erfolgreiche Reduzierung der CO2-Emissionen sei daher grundsätzlich positiv zu bewerten. Jedoch seien die Zeiten vorbei, in denen Unternehmen relativ einfach große Einsparungen erreichen konnten.

Indirekte Emissionen deutlich höher - Berichtspflichten verschärfen Transparenz

Die Analyse von EY betrachtet zudem eine weitere Kategorie von Emissionen: jene indirekten Emissionen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstehen, beispielsweise in der Lieferkette, bei Transporten oder durch die Nutzung und Entsorgung der Produkte. Werden diese indirekten Emissionen berücksichtigt, belaufen sich die Gesamt-Emissionen der DAX-Konzerne auf nahezu 4,1 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente - ein Anstieg um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dieser deutliche Anstieg resultiert laut EY allerdings nicht aus einer tatsächlichen Zunahme der Emissionen, sondern vielmehr aus den verschärften Berichtsstandards und der nun genaueren und umfassenderen Erfassung dieser indirekten Emissionen. Damit steigt zwar auf dem Papier die Emissionsbilanz, zugleich jedoch verbessert sich die Transparenz und Genauigkeit der Unternehmensberichte erheblich.

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Dieser Text wurde mit Hilfe von KI-Systemen erstellt und von der Redaktion überprüft.

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